
SIEBENBÜRGEN
Mir wölle bleiwe wat mir sin
Bilder vergangener Zeiten…
Vergiss nie die Heimat, wo deine Wiege stand, denn du findest in der Fremde kein zweites Heimatland.




Hermannstadt
Die Landler in Siebenbürgen
Anbei einige Informationen über die Landler (Österreichische Protestanten)
– Quelle: Landlermuseum Bad Goisern Oberösterreich
Als Landler bezeichnet man die Protestanten, die unter Karl VI. und Maria Theresia in der Zeit von 1734 bis 1756, u.a. aus dem österreichischen Kernland in das einzige Gebiet der Habsburgermonarchie, in dem der Protestantismus geduldet wurde, nach Siebenbürgen in die Nähe der Stadt Hermannstadt deportiert wurden. Der Name Landler bedeutet nicht Ländler, sondern leitet sich von der ursprünglichen Herkunft aus dem Landl ab, dem Kernland Österreich.
In den Jahren 1734-1737 unter Karl VI, wurden über 800 Menschen aus Salzburg und Oberösterreich nach Siebenbürgen deportiert, davon knappe 200 aus Kärnten. Die aus dem Salzkammergut stammenden “Transmigranten” wurden in Neppendorf und Großau bei Hermannstadt angesiedelt. Diese beiden Gemeinden hatten durch Türkeneinfälle und Kuruzzenkriege und durch Pestepidemien sehr viele Einwohner verloren, so daß in Großau z.B.
im Jahre 1721 nur 63 “Wirte” vorhanden waren.
Die Kuruzzen hatten das “Land der Fülle und der Kraft” wirtschaftlich schwer geschädigt. Weite Landstriche waren verwüstet, ganze Doerfer entvölkert. Die geplante Ansiedlung in eines dieser entvölkerten Dörfer der
siebenbuerger Sachsen war im Interesse aller Beteiligten.
Karl VI erreichte die Anerkennung der “Pragmatischen Sanktion”, durch die seine Tochter Maria Theresia die Herrschaft in den habsburgischen Ländern übernehmen konnte. Erst geraume Zeit nach ihrem Regierungsantritt 1740 richtete sie ihren Augenmerk auf die Frage der Glaubenseinheit ihrer Untertanen, also die Bekämpfung des Protestanismus. 1752 bis 1756 erfolgten zahlreiche Transmigrationen, in deren Verlauf über 2000 Menschen aus dem “Landl”, etwa dem Gebiet zwischen Wels, Gmunden und Vöcklabruck, und mehr als 1100 aus Innerösterreich, d.h. aus Kärnten und der Steiermark, nach Siebenbürgen deportiert wurden. Dort war die Bevölkerungszahl stark angestiegen, unter anderem durch die
Seßhaftwerdung der Rumänen, es gab kaum herrenlose Höfe, sodaß nur jene Deportierten sich in etwa 25 sächsischen Dörfern ansiedeln konnten, die genügend Eigenmittel besaßen; die übrigen ließen sich in Städten nieder,
soweit sie die ersten Notjahre überlebten.
Zur Abwicklung der Transmigrationen wurde 1754 in der Vorstadt von Hermannstadt ein großes Gebäude errichtet, das Theresianum. Vor diesem Bauwerk erinnert ein Denkmal an seine Gründerin Maria Theresia. Nur eine einzige Landlergemeinde, Großpold, wurde in der Zeit der theresianischen Transmigration geschaffen. In den Landlergemeinden Neppendorf, Großau und Großpold vermischten sich die Neuankömmlinge nicht mit den dortigen Siebenbürger Sachsen.
So ist der österreichisch-deutsche Dialekt, das Landlerische, bis heute erhalten geblieben und wird sowohl bei denen nach Deutschland ausgewanderten als auch von den wenigen in den landlerischen Dörfer verbliebenen Landler gepflegt. In zwei Gemeinden, in Neppendorf und Großpold, stellten die Landler mit der Zeit die Mehrheit der deutschsprachigen Bewohner.
